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13. Ein Blick in die Natur – Welche Rolle spielen Keime bei einer Krankheit?

Bei meinen Patienten sehe ich häufig Ohrenentzündungen. Es gibt ein Bakterium, das sich in vielen entzündeten Ohren finden lässt. Dieses Bakterium vermehrt sich, weil auf dem Trommelfell oder im Gehörgang Granulationen (sogenanntes „wildes“ Fleisch ohne Haut) wachsen. Weil und solange das Bakterium die benötigten Nährstoffe findet, kann der Keim sich vermehren und sein Produkt erzeugen.

Wo ist nun die Behandlung anzusetzen? Soll man den Keim bekämpfen oder gegen die Entzündung vorgehen? Wir haben in der Medizin beide Ansätze. Meistens kombiniert man ein Antibiotikum mit einem Kortikoid, um beides gleichzeitig zurückzuschieben. Wenn aber die Ursache der Entzündung nicht behoben wird, dann wirken diese Mittel nur vorübergehend und manchmal gar nicht.

An einer Vielzahl von Fällen konnte ich beobachten, wie dies funktioniert.

Fall 12

Ein ca. 60 Jahre alter Patient kam mit einer starken Entzündung seines rechten Trommelfells zur Behandlung. Ich wandte die üblichen Medikamente an, um den Entzündungsprozess zum Stillstand zu bringen. Aber die Entzündung wurde sogar schlimmer und nicht besser unter der Therapie. So sprach ich den Mann auf seine Lebenssituation an. Er stand in einem schweren Konflikt, welcher erst in drei Wochen vor Gericht verhandelt werden sollte. Nichts half ihm, bis der Gerichtstermin vorbei war. Dann verschwand unter der angewandten Therapie die Entzündung und auch der Keim vermehrte sich nicht mehr (Keime können nicht abgetötet, sondern nur reduziert werden, sie bleiben in einer inaktiven Form immer vorhanden). Was hat jetzt den Patienten gesund gemacht, die Therapie oder die Änderung seiner Gedanken?

Bakterien können nur dann etwas produzieren, wenn sie Nahrung haben – und der Körper muss ihnen diese Nahrung geben. Deshalb sind Bakterien auch eine Wirkung der Entzündung und nicht ihre Ursache. Eine bakterielle Infektion kann zusätzlich durch die produzierten Toxine Schaden anrichten, aber immer als zweite Instanz und nicht ursächlich.

Einem krankhaften Keimwachstum geht folglich immer eine Entzündung im Körper voraus, sowohl bei Bakterien als auch bei Pilzen. Deshalb kann ich zwar ein Antibiotikum einsetzen, wenn der Keim durch die produzierten Toxine schädlich für den Körper wirkt. Aber davon heilt die Entzündung nicht aus, denn es ist keine Ursachenbekämpfung. Ich muss dem Patienten erklären, woher seine Krankheit kommt. Sobald seine Entzündung vergeht, verschwindet auch der Keim in seiner Aktivität.

Keime sind nur dort fähig zu wachsen, wo ihnen der Körper Raum und Nahrung lässt. Keime können jederzeit aktiviert werden. Immer nur der Wirt bestimmt, wann er dem Keim Nahrung überlässt und wann nicht. Nur so wird auch ein Virus vom Körper produziert und als Entzündungsfaktor eingesetzt.

Fall 13

Eine Patientin, etwa 60 Jahre alt, kam mit einer einseitigen Gürtelrose rechts in die Praxis. Bei einer Gürtelrose bilden sich entlang des Nervs Bläschen in der Haut. Bevor diese Bläschen auftreten, hat man etwa drei Tage Schmerzen, ohne etwas zu sehen. Wenn dann die Bläschen kommen, sagt man: Das ist ein Virus. Aber woher kommt dieser Virus, wer produziert ihn? Wieso und warum nur an dieser Stelle des Körpers? Wer steuert die Lokalisation?

Ich habe mit der Patientin über die beiden Körperseiten geredet, die wechselseitig verbundenen Gehirnhälften und die Vererbung durch Vater und Mutter. Dort, wo es die Unzufriedenheit gibt und der Konflikt in der Beziehung besteht, äußert sich auch die Krankheit. Oft ist es für die Patienten schwer verständlich, wenn ich ihnen erkläre, dass die Krankheit von ihren Gedanken kommt. Bei der Gürtelrose ist im Übrigen auch in der Schulmedizin Stress als Auslöser bekannt. Aus meinen Beratungen weiß ich, dass die Körperseite der dominanten Hand die Körperseite ist, die von der Beziehung zur Mutter oder zum Partner beeinflusst wird. Ich erklärte also der Frau, dass ihre Krankheit vom Denken in der linken Gehirnhälfte ausgelöst wurde und es sicher etwas Negatives gewesen war. Es musste ein persönlicher Verlust gewesen sein, etwas, mit dem sie nicht einverstanden war, was dem Körper den Schaden zufügte. Der Körper kann nicht lügen.

Sie erzählte vom gerade beendeten Urlaub, alles sei schön gewesen, es hätte keinen Streit gegeben. Ihre Mutter war schon vor 5 Jahren gestorben. Als ich nach dem Todestag fragte, fiel dieser gerade in die Zeit des Urlaubes und die ersten Bläschen traten am Tag danach auf. Dann schilderte die Patientin, dass sie sich im Urlaub an die Mutter erinnert und um sie getrauert hatte.

Die Trauer ist ein schmerzhafter und gefährlicher Gedanke, weil sie krankmacht. Trauer beweist, dass man selbst noch etwas von der anderen Person will. Aber dieser Mensch ist gestorben und nicht mehr da. Würde man lediglich über die verstorbene Person nachdenken, ohne es als einen großen Verlust für sich zu sehen, käme es nicht dazu, dass der Körper auf Kommando des Geistes einen Virus produziert. In Wahrheit tut es jedem jedoch vor allem um sich selbst leid, weil man die Mutter oder eine andere Person nicht mehr hat. Deshalb geht es den Menschen schlecht und sie sehen sich als Opfer des Todes ihrer Bezugspersonen. Mit solch einem Denken kann man das Ereignis nicht richtig verarbeiten und es kommt zur Krankheit. Ob dabei noch Mikroorganismen hinzukommen oder nicht, spielt für das falsche Denken als eigentliche Ursache keine Rolle. Es spielt sicherlich eine Rolle in der Therapie, aber nicht bei der Behebung der Ursache.

Es gibt grundlegende Zusammenhänge in der Natur, die nicht veränderbar sind. Danach bestimmt ein Makroorganismus immer über einen Mikroorganismus. Dies ist so ohne Ausnahme. Erzählt und gelehrt wird aber das Gegenteil. Deshalb ist die Natur mit ihren offensichtlichen Abläufen als Maßstab anzunehmen und nicht die Aussagen sogenannter Experten. Keime, die von Fäulnis leben, sind z. B. immer und überall vorhanden und präsent. Offenbar hängt es also nicht von den Keimen ab, wann ein Apfel – noch am Baum oder auch nach der Ernte – fault und die Keime ihn anschließend „verdauen“ können.

Höhere Organismen bestimmen immer über niedrigere Lebensformen. Wäre es anders, könnte es gar keine höheren Organismen geben, also auch keine Menschen. Wir haben mehr Keime im Darm und auf der Haut als Zellen in unserem gesamten Körper. Von der Zahl her müssten sie uns leicht „auffressen“ können. Offensichtlich können und tun sie es jedoch nicht, denn sie leben mit uns zusammen.

Zusammengefasst: Keime, seien es Viren, Bakterien oder Pilze, können nicht die eigentliche Ursache unserer Krankheiten sein. Der Geist, welcher der Materie übergeordnet ist, bestimmt über den Körper einschließlich einer Einwirkung durch Keime. Deshalb ist es entscheidend, dass wir den Aufbau und die Funktion des Menschen sowie seine Bedürfnisse genau kennen.