Zum Inhalt

17. Die Erschaffung des Neuen Lebens mit der Neuen Identität

Weil das Problem der Selbsttäuschung im Geist des Menschen auftritt, kann es auch nur im Inneren seines Geistes gelöst werden. Weil der Mensch dazu selbst nicht mehr im Stande war, fand Gott einen Weg, ihm zu helfen. Allerdings hat Gott den Geist so geschaffen, dass Er ihn nicht von außerhalb steuern kann. Der Geist muss sich selbst von innen heraus durch Vertrauen an die Liebesquelle binden. Dies kann der menschliche Geist in seinem Irrtum aber nicht mehr vollbringen, weshalb Gott selbst in das Leben des Adam einen Menschen zeugte.

Die Zeugung Jesu in der Maria durch den Heiligen Geist war der einzige Weg, um dem Menschen einen Ausweg zu ermöglichen. Entsprechend dem Erbgesetz erbte Jesus die Wahrheit über sich selbst, die wahre Identität – Ich bin ein Sohn des Vaters – durch die Zeugung vom Vater. Durch die Wahrheit über sich selbst band sich der Embryo an Gott. Damit war die Hürde genommen, die ein von einem irdischen Vater gezeugtes Kind niemals hätte überwinden können. Der Mensch, Jesus, war mit seinem Vater verbunden. Er war in der richtigen physiologischen Bindung.

Entsprechend dem Erbgesetz erbte Jesus jedoch auch den Irrtum von seiner Mutter Maria. Er nutzte diese falsche Identität jedoch nie, sondern musste sie in sich aufheben und zerstören. Jesus musste in seiner Zeit auf dieser Erde der Versuchung widerstehen, in seiner Existenz als Mensch Gott sein zu wollen, obwohl Er im Hintergrund Gott war. Die Tatsache, dass Jesus als Gott von Ewigkeit her existiert, ist dabei wichtig zu verstehen. Jesus überzog seine Gottheit mit dem Menschen wie mit einem Kleid. So war sein Menschsein sichtbar und seine Gottheit verborgen. Damit ist Jesus auf der einen Seite der Gottessohn und von Seiten der Maria – und damit von Adam her – ist er der Menschensohn.

Somit lebte Jesus 33 ½ Jahre auf Erden. Er wurde immer wieder provoziert, Dinge zu tun, die seine Identität als Kind Gottes nicht zuließ 1. Er hätte seine wahre Identität anzweifeln müssen, um auf die vielfachen Angriffe und Täuschungsmanöver einzugehen. Die Möglichkeit dazu hätte bestanden und war das Ziel aller Versuchungen Jesu, um die Erlösung des Menschen zu verhindern2. Jesus stellte aber niemals seine Identität als gezeugtes Kind seines himmlischen Vaters in Frage. Dadurch konnte ihn auch niemand zu irgendeiner falschen Tat verführen. Jesus blieb in der Bindung zu seinem Vater, bis er am Kreuz seinen Geist aufgab.

Es war Jesu Mission, in sich selbst durch die Verbindung zu seinem Vater und in einer Zusammenarbeit mit dem Vater den Irrtum im Geist des Menschen offenzulegen und zu bekämpfen. Jesus entfernte die sündige Natur, die falsche Identität, in sich selbst. Diese wurde vollständig beseitigt, als er am Kreuz rief: „Es ist vollbracht!“ (Joh. 19,30). Jetzt war Adam, der Mensch, aus dem wir alle kommen, von der sündigen Natur befreit.

Aber dabei blieb es nicht. Der ganze Mensch musste sterben, denn Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben. Das Leben des Adam war durch die einmalige Sünde tot. Der Mensch kann sich selbst nicht mehr an Gott binden und ist somit nicht mehr in der Lage, sein Leben zu behalten. Allein aus Gnade existiert der Mensch dennoch, aber nur eine begrenzte Zeit, um dem Individuum die Möglichkeit zu geben, aus dem alten Leben herauszukommen.

Indem Jesus in das Leben des Adam – aus dem alle Menschen leben – eingetreten ist und die Ursache jeglicher Sünde (den Irrtum „Ich bin Gott“) aufgriff und in sich zerstörte, nahm Jesus die Sünden der ganzen Welt auf sich, um darüber als Richter gerecht zu richten. Jesus trug die Sünden aller jemals existierenden Menschen und starb als Sieger über die Ursache und Folge der Sünde. Dafür musste Adams Leben zu einem unumstößlichen Ende kommen, an dem es ganz aufhört. Deshalb musste Christus am Kreuz den ganzen Menschen zum Tode führen. Für unsere Erlösung war es notwendig, das alte Leben vollständig zu vernichten und aus den nun gereinigten Komponenten (Körper und Geist), aus denen dieses Leben bestand, durch die Auferstehung ein komplett Neues Leben zu schaffen.

Durch die Auferstehung am dritten Tage ist Christus der zweite Adam geworden – ein lebendig machender Geist (1. Korinther 15,45). Als Christus auferstand, mit einem unsterblichen Wesen und für immer mit Gott verbunden, wurde und ist er eine neue Kreatur. Er ist jetzt für immer in der Wahrheit. Er ist der erstgeborene Sohn Gottes. Die wunderbare Botschaft dabei ist: Wir alle werden durch den Glauben Söhne und Töchter Gottes. Das ist unsere Erlösung. Eine andere Möglichkeit für den Menschen gibt es nicht. Dieses eine Neue Leben ist alles, was wir brauchen! Nimmt der alte Mensch es im Glauben an, ist der neue Mensch Teilhaber der göttlichen Natur. Allein in Christus liegen unsere Gerechtigkeit und unsere ganze Hoffnung. Sein Neues Leben führt uns in die Gegenwart Gottes zurück.

Der neue Mensch ist untrennbar mit Gott verbunden. Der Selbstbetrug ist im Neuen Leben für immer ausgeschlossen. Dies wird durch die Erlösung bewirkt. Gott hat etwas getan, damit ein Selbstbetrug nicht mehr möglich ist. Der Schöpfer hat sich untrennbar mit dem Menschen verbunden. Gott hat für das gesamte Universum eine völlige Klarheit hergestellt, dass es keine Alternative zum Schöpfer gibt. Kein Verstand wird daran je wieder zweifeln oder zerbrechen können. Kein Geist wird nochmals fähig sein, sich in seiner Identität zu täuschen. Die Täuschung wurde ein für alle Mal demaskiert und allen Wesen gezeigt: Die Beziehung von Schöpfer und Geschöpf ist absolut, sie ist unveränderlich, gut und richtig.

Das durch die Auferstehung Jesu neu geschaffene Leben bietet Gott einem jeden Menschen an, damit er es durch den Glauben annimmt. Die Aufnahme dieses Neuen Lebens durch den Glauben ist die Lösung für alle menschlichen Probleme. Die Trennung von Gott, die durch den Sündenfall bei Adam und Eva begann und sich auf alle ihre Nachkommen auswirkt, kann der Mensch aus eigener Kraft nicht rückgängig machen. Eine Rückkehr zu Gott ist uns unmöglich – was bedeutet, dass wir sterben müssen. Der einzige Ausweg ist, das Leben Jesu im Glauben anzunehmen.

Wir brauchen für die Erlösung sowohl sein irdisches Leben als auch das Neue Leben, das Er geschaffen hat, als Er als zweiter Adam aus dem Grab kam. Das bedeutet für mich persönlich Vergebung aller meiner Sünden und den Eintritt in ein Neues Leben – in Sein Leben, das Leben Jesu. Hierbei spielt der Heilige Geist eine wesentliche Rolle. Er kann uns das Leben Jesu durch den Glauben zur Verfügung stellen. Der Heilige Geist muss am Herzen eines jeden Menschen arbeiten.

Die Frage ist: Wie kann der Mensch das Neue Leben anwenden, damit er befreit leben kann?


  1. Ein Beispiel dafür sind sogar die Jünger Jakobus und Johannes, die Feuer vom Himmel fallen lassen wollen, weil ein Dorf ihnen die Herberge verweigert hatte (Lukas 9,51-56). 

  2. Siehe die Versuchungen Jesu durch den Teufel in der Wüste (Matthäus 4,1-11; Lukas 4,1-13).